Schwere Erdbeben zählen zu den gravierendsten Naturkatastrophen, die bevölkerungsreiche Erdregionen treffen können. Manche Beben fordern mehrere Zehntausend Tote, sogar Erdbeben mit über Hunderttausend Toten wurden dokumentiert. Besonders schwerwiegend sind die Folgen in armen Ländern. Ohne internationale Spenden lassen sich Katastrophen dieses Ausmaßes kaum bewältigen.

Armut mitverantwortlich für mangelnden Katastrophenschutz

In den aktivsten Erdbebenzonen unseres Planeten liegen sowohl reiche Industriestaaten wie Japan als auch bitterarme Länder wie Nepal oder Afghanistan. Während sich die betroffenen Industrienationen allerdings bauliche Schutzsysteme und durchdachte Hilfspläne leisten können, sind die Menschen der weniger entwickelten Regionen den Naturgewalten weitgehend schutzlos ausgeliefert. Gesundheitssystem, Verkehrsinfrastruktur und administrative Strukturen sind in der Regel klar überfordert. Auch für den anschließenden Wiederaufbau sind kaum finanzielle Ressourcen vorhanden.

Dafür werden Spenden benötigt

Mit den im Katastrophenfall fließenden Spendeneinnahmen finanzieren internationale Hilfsorganisationen ihre Einsätze vor Ort. Nach der unmittelbaren Suche nach Überlebenden bzw. Verschütteten setzt die Hilfe auf vielen verschiedenen Ebenen an:

  • Trinkwasser. Erdbeben zerstören häufig Wasserleitungen, Brunnen und Speicher. Vorhandene Wasserreserven werden oft mit Bakterien verseucht und sind daher ungenießbar. Bis die kontinuierliche Wasserversorgung wieder hergestellt ist, muss die Bevölkerung beispielsweise mit Tankfahrzeugen und Kanistern versorgt werden.
  • Nahrungsmittel. Neben Trinkwasser sind meist auch Nahrungsmittel knapp, insbesondere Kindernahrung. Oft sind die Vorräte vernichtet und Versorgungswege unterbrochen. Hier ist schnelle Hilfe und notfalls eine Versorgung aus der Luft gefragt. Negative Sekundäreffekte können sich dadurch ergeben, dass die von der Katastrophe betroffenen Bauern ihre Felder nicht bestellen können und die Nahrungskrise mittelfristig fortbesteht.
  • Medikamente und ärztliche Hilfe. Viele Regionen dieser Welt verfügen bereits im Normalfall über zu wenige Ärzte, Krankenhäuser und medizinische Ausstattung. Für Katastrophen reichen die Kapazitäten keinesfalls aus. Es fehlt an Verbandsmaterial, Antibiotika, Impfstoffen usw. Hier müssen schnell internationale Helfer einspringen. Gefragt sind in diesem Zusammenhang nicht nur Geld- und Sachspenden, sondern auch Zeitspenden von Ärzten, Krankenschwestern und anderem qualifiziertem Personal.
  • Kleidung und Decken. Wenn Menschen schnell ihre Wohnung verlassen müssen, können sie oft nicht einmal das Nötigste mitnehmen. Daher fehlt es an Kleidung für Kinder und Erwachsene. Gerade wenn die Betroffenen eine Zeitlang im Freien übernachten müssen, sind warme Decken überlebenswichtig. Auch in südlichen Ländern kann es nachts empfindlich kühl werden.
  • Zelte. Ein typisches Bild aus Katastrophenregionen sind Zeltlager bzw. ganze „Zeltstädte“, die für die Überlebenden errichtet werden. Zelte haben den Vorteil, dass sie schnell und flexibel aufgebaut werden können. Außerdem sind sie leicht im Transport, wieder verwendbar und verhältnismäßig kostengünstig. Leider entwickeln sich manche Zeltstädte zu dauerhaften Einrichtungen, wenn der Wiederaufbau fester Häuser zu langsam voranschreitet.
  • Infrastruktur. Erdbeben zerstören in der Regel auch einen erheblichen Teil der Verkehrs- und Kommunikationsinfrastruktur. Beides ist aber sehr wichtig, um die Krise zu bewältigen und muss daher mit hoher Priorität repariert werden.

Ist die akute Not gelindert, muss der bauliche und ökonomische Wiederaufbau in die Wege geleitet werden. Leider geraten selbst die gewaltigsten Erdbeben (ebenso wie andere Katastrophen) recht schnell aus dem Bewusstsein der Öffentlichkeit. Die zunächst reichlich vorhandenen Spenden versiegen bald. Die Konsequenz: Wer ein Beben überlebt hat, muss oft langfristig in Notunterkünften auf eine bessere Zukunft hoffen. Angesichts fehlender Arbeitsplätze, zerstörter Schulen und Fabriken gestaltet sich der persönliche Neuanfang sehr schwierig.

Spenden für Erdbebenopfer