Wie das Nachbarland El Salvador und andere mittelamerikanische Staaten liegt auch Guatemala am „Pazifischen Feuerring“ mit seinen Vulkanen und Erdbebenzonen.

Tektonische Ursachen

Verglichen mit El Salvador ist die Lage Guatemalas sogar noch diffiziler. Einerseits schiebt sich vor der Pazifikküste des Landes die Cocos-Erdplatte unter die leichtere Karibische Platte. Andererseits verläuft mitten durch das mittelamerikanische Land eine weitere Plattengrenze, und zwar zwischen der Karibischen und Nordamerikanischen Platte. Diese Konstellation bewirkt ein dauerhaft hohes Erdbebenrisiko.

Ausgewählte historische Erdbeben

In der folgenden Karte, in der nur fünf besonders wichtige Beben vermerkt sind, lässt sich kein Verteilungsmuster erkennen. Grundsätzlich ist ganz Guatemala bedroht.

Erdbebenkarte von Guatemala:

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A: Antigua Guatemala (1717)
B: Santiago Atitlán (3. Juni 1773)
C: Quetzaltenango (18. April 1902) – Magnitude 7,5
D: Motagua Verwerfung/Guatemala City (4. Februar 1976) – Magnitude 7,5
E: Retalhuleu (7. November 2012) – Magnitude 7,4

Schwere Beben

Seit Beginn des 18. Jahrhunderts verzeichneten historische Quellen zahlreiche starke Erdbeben. In dieser Frühzeit der Aufzeichnungen wurde mehrfach die Stadt Antigua Guatemala schwer getroffen (siehe Markierung A). Dennoch gibt die Stadt heute als Weltkulturerbe der UNESCO und ist berühmt für ihre Barockarchitektur.

Etwas besser dokumentiert ist das Erdbeben bei Quetzaltenango aus dem Jahr 1902 (Markierung C). Seinerzeit starben vermutlich knapp 1000 Menschen. Im gleichen Jahr brach übrigens in Guatemala der Vulkan Santa María aus und tötete etwa 5000 Einwohner. Ein geologischer Zusammenhang zwischen diesen beiden Ereignissen ist wahrscheinlich.

Das mit Abstand folgenreichste Erdbeben der vergangenen Hundert Jahre traf 1976 die Landeshauptstadt Guatemala City (Markierung D). Obwohl das Epizentrum 160 Kilometer von der Hauptstadt entfernt lag, starben rund 23.000 Menschen. Besonders zerstörerisch wirkten dabei die zahlreichen kräftigen Nachbeben nach dem Hauptbeben vom 4. Februar. Heute leben in diesem Ballungsraum über 3,5 Millionen Menschen, die prinzipiell wieder von einer Katastrophe getroffen werden können.

Tektonische Platten rund um die Karibik © Public Domain
Tektonische Platten rund um die Karibik © Public Domain

Erdbeben in Guatemala