Die Küste des ehemaligen Jugoslawiens birgt eine erhöhte Erdbebengefahr. Dazu zählt neben der kroatischen Adriaküste auch die südlich anschließende Küste Montenegros.
Tektonische Ursachen
Entscheidend ist die Grenze zwischen der Apulischen Erdplatte im Westen sowie der Eurasischen Kontinentalplatte im Osten. Die Apulische Platte drückt hierbei gegen die Eurasische Platte, auf der auch Montenegro liegt.
Das Erdbeben von Ulcinj (siehe unten) hatte sein Epizentrum 15 Kilometer vor der Küste im Adriatischen Meer. Diese Tatsache spricht dafür, dass an dieser Stelle die Apulische Platte unter die Eurasische abtaucht („subduziert“ wird).
Ausgewählte historische Erdbeben
Erdbebenkarte von Montenegro:
A: Seebeben vor Ulcinj (15. April 1979) – Magnitude 6,9
Schwere Beben
Beim Seebeben vor der montenegrinischen Kleinstadt Ulcinj entstand offenbar kein Tsunami. Dennoch wurden von der Wucht der Erdstöße zahlreiche Ortschaften fast komplett zerstört. Nur 136 Todesopfer wurden offiziell gezählt – aber rund 100.000 Menschen verloren ihre Wohnungen. Viele historische, kulturell bedeutsame Bauten erlitten schwere Beschädigungen. Auch das südliche Nachbarland Albanien wurde in Mitleidenschaft gezogen.