In Georgien herrschen ähnlich tektonische Bedingungen wie in den anderen Ländern südlich des Kaukasus, an der Nahtstelle zwischen Europa und Kleinasien.

Tektonische Ursachen

In der nahen Türkei, südwestlich Georgien, treffen der Erdplatten aufeinander: die Arabische, Anatolische und Eurasische Platte. Die Arabische Platte drängt nordwärts gegen die Eurasische Platte, während die Anatolische Platte langsam westwärts wandert. Dies ist die Grundkonstellation, die auch in Georgien Erdbeben entstehen lässt.

Durch Georgien selbst verlaufen mehrere Verwerfungen, an denen kleinräumigere Erdbewegungen stattfinden. Betroffen sind vor allem die beiden Bergketten im Norden und Süden des Landes, der Kleine und Große Kaukasus.

Ausgewählte historische Erdbeben

Die Informationen über georgische Erdbeben in den vergangenen Jahrhunderten sind bruchstückhaft. Auf der Karte sind drei wichtige Ereignisse vermerkt.

Erdbebenkarte von Georgien:

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A: Tmogvi (22. April 1088 ?) – Magnitude ca. 6,5
B: Gori (20. Februar 1920) – Magnitude 6,2
C: Ambrolauri/Racha (29. April 1991) – Magnitude 7,0

Besonders schwere Beben

Die mittelalterlichen Quellen erwähnen ein schweres Erdbeben im Jahr 1088, das die Burg Tmogvi zerstört (Markierung A auf der Landkarte). Vor allem das Datum Katastrophe – Ostersonntag – machte den gläubigen Menschen Angst.

In den vergangenen Hundert Jahren trafen mindestens zwei starke Beben Georgien. 1920 wurde die Region um die Kleinstadt Gori erschüttert (Markierung B). Dabei war auch das politisch umstrittene Bürgerkriegsgebiet Südossetien betroffen. 1991 schwankte die Erde in der nördlich gelegenen Provinz Racha (Markierung C). Mit 270 Toten und Zehntausenden von Obdachlosen war es das folgenschwerste dokumentierte Erdbeben auf georgischem Boden.

Erdbeben in Georgien