Auch britische Seismologen registrieren aufmerksam jede Erdbewegung im Vereinigten Königreich. Grund zur Sorge geben die Erdbeben in diesem Teil der Welt allerdings kaum.
Tektonische Ursachen
Großbritannien liegt fernab der wichtigen tektonischen Störungszonen unseres Planeten. Der Inselstaat ist Teil der Eurasischen Kontinentalplatte.
Dennoch auftretende Erdbeben sind in der Regel lokale Ereignisse. Ihre konkreten Auslöser bleiben oft unklar. In Frage kommen Kompressionen in der Erdkruste, die bei der großräumigen Bewegung der Eurasischen Platte entstehen.
Ausgewählte historische Erdbeben
Die Beben, die auf der folgenden Landkarte verzeichnet sind, verteilen sich über ganz Großbritannien. Aus dem Verteilungsmuster lassen sich keine besonderen Ursachen der Erdbebenentstehung ableiten.
Erdbebenkarte von Großbritannien:
A: St. Andrews/Schottland (811 n.Chr.)
B: Straße von Dover (6. April 1580) – Magnitude etwa 5,8
C: Argyll/Schottland (28. November 1880) – Magnitude ca. 5,2
D: Colchester (22. April 1884) – Magnitude ca. 4,6
E: Swansea/Wales (27. Juni 1906) – Magnitude 5,2
F: Seebeben auf der Doggerbank (7. Juni 1931) – Magnitude 6,1
G: Halbinsel Llŷn (19. Juli 1984) – Magnitude 5,4
Schwere Beben
Das stärkste britische Erdbeben hatte 1931 sein Epizentrum in der Nordsee (Markierung F). Trotz der recht hohen Magnitude von 6,1 waren die Auswirkungen auf das britische Festland minimal. Ein ernst zu nehmender Tsunami wurde nicht festgestellt.
Bei allen Erdbeben in Großbritannien starben zusammengerechnet nicht mehr als zehn Menschen. Das erste offizielle Todesopfer wurde im Jahr 1580 beklagt (Markierung B).