Aktuell: Am 28. März 2025 hat ein heftiges Erdbeben Südostasien erschüttert. Das Epizentrum lag im gebirgigen Landesinneren von Myanmar, in der Nähe der Millionenstadt Mandalay; aber auch die Nachbarländer Thailand und China sind offenbar von erheblichen Auswirkungen betroffen. In der thailändischen Hauptstadt Bangkok bebte die Erde mehrere Minuten lang, sodass die Einwohner in Panik aus ihren Häusern flohen, ein Hochhaus stürzte ein. Das Erdbeben hatte eine Stärke von 7,7. Weit über 3500 Menschen kamen ums Leben, genauere Berichte über Schäden und Todesopfer kommen nur schleppend herein. Ausländische Hilfe ist zwar angelaufen, ist aber bei vielen Opfern noch nicht angekommen. Auch der Bürgerkrieg in dem Land, das von einer Militärjunta regiert wird, erschwert die humanitäre Lage erheblich.

Das Land Myanmar, das auch unter dem historischen Namen Burma bekannt ist, grenzt östlich an Indien. Es befindet sich an einer wichtigen Nahtstelle zwischen der indischen Kontinentalmasse und Südostasien.

Tektonische Ursachen

Von Norden nach Süden zieht sich die so genannte „Sagaing-Verwerfung“ quer durch das Land Myanmar. Sie bildet die Grenze zwischen zwei Erdplatten: der Indischen Kontinentalplatte im Westen und der Sunda-Platte im Osten. (Die Sunda-Platte wird von Wissenschaftler manchmal auch als Teil der riesigen Eurasischen Kontinentalplatte aufgefasst.)

Die Indische Platte bewegt sich nach Nordosten, wobei sich zu der Sunda-Platte ein Geschwindigkeitsunterschied von knapp zwei Zentimetern pro Jahr ergibt. Anders ausgedrückt: Beide Erdplatten schrammen und gleiten aneinander vorbei und lösen bei diesem Prozess Erdbeben aus.

Ausgewählte historische Erdbeben

Starke Beben können sowohl auf der westlichen als auch auf der östlichen Seite der Sagaing-Verwerfung entstehen. In der Karte finden sich zwei Erdbeben auf der östlichen Seite.

Erdbebenkarte von Myanmar:

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A: Pegu/Pyu (4. Dezember 1930) – Magnitude 7,3
B: Tali (24. März 2011) – Magnitude 6,9
C: Kyaukse (28. März 2025) – Magnitude 7,7

Extrem hohe Opferzahlen sind bei den Beben des 20. und 21. Jahrhunderts nicht zu beklagen gewesen. Das Erdbeben von 2011 (Markierung B) hatte auch Auswirkungen auf die Nachbarländer China, Laos und Thailand. Nicht ganz geklärt sind die Folgen des Bebens aus dem Jahr 1930 (Markierung A). Möglicherweise führte dies auch zu einem Tsunami mit mehreren Hunderten Toten.

Erdbeben in Myanmar