El Salvador ist das kleinste Land Mittelamerikas. Aufgrund seiner besonders prekären Lage wird es dennoch mit erstaunlicher Häufigkeit von Erdbeben heimgesucht.
Tektonische Ursachen
El Salvador liegt unweit der „Subduktionszone“, in der sich die Cocos-Platte unter die Karibische Erdplatte schiebt. Entlang dieser Grenze entstehen nicht nur Erdbeben, sondern auch zahlreiche Vulkane. Nicht weniger als sechs aktive Schichtvulkane befinden sich in diesem Kleinstaat.
Ausgewählte historische Erdbeben
Erdbeben mit Epizentrum in El Salvador sind in der Regel im ganzen Land sowie in den Nachbarstaaten Guatemala und Honduras spürbar. Sehr häufig trifft es die Region um die Hauptstadt San Salvador besonders hart.
Erdbebenkarte von El Salvador:
A: südlich von San Salvador (23. Mai 1576)
B: Seebeben vor der Küste (19. Juni 1982) – Magnitude 7,2
C: San Salvador (10. Oktober 1986) – Magnitude 5,7
D: Seebeben vor der Küste (13. Januar 2001) – Magnitude 7,7
E: Seebeben im Pazifik (14. Oktober 2014) – Magnitude 7,3
Besonders schwere Beben
Zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert wurde die Hauptstadt San Salvador mindestens sechsmal stark erschüttert und beinahe komplett zerstört. Die genauen Opferzahlen sind aber – angesichts der großen historischen Distanz – recht unklar.
Im Jahr 1986 traf es erneut San Salvador (Markierung C auf der Karte). Die gemessene Magnitude war mit 5,7 eher gering – aber unglücklicherweise lag der Erdbebenherd nur knapp unterhalb der Stadt. Das Resultat waren etwa 1500 Todesopfer und die unglaubliche Zahl von 60.000 zerstörten Häusern. Diese wiederkehrenden Konstellationen machen den Großraum San Salvador mit seinen etwa 1,7 Millionen Einwohnern zu einem der gefährlichste Wohngebiete dieser Welt.
Große Zerstörungen hinterließ auch das Seebeben vom Januar 2001 (Markierung D). Hier wurden sogar mehr als 100.000 Häuser völlig zerstört, viele davon bei Erdrutschen. Angesichts dessen erscheinen die weniger als Tausend Todesopfer eher gering.