Wie das benachbarte Armenien ist auch Aserbaidschan ein Kleinstaat südlich des Kaukasus. Auch die großräumigen, tektonischen Bedingungen sind in beiden Ländern vergleichbar.
Tektonische Ursachen
Aserbaidschan besteht aus einem Tiefland, das zum Kaspischen Meer abfällt, und ist von Bergketten umrahmt. Die Arabische Kontinentalplatte drückt südlich von Aserbaidschan gegen die Eurasische Platte und ist für umfangreiche Gebirgsbildungsprozesse verantwortlich. Die bei der Konfrontation der Erdplatten entstehenden Spannungen entladen sich als Erdbeben. Vermutlich spielen bei der regionalen Erdbebenentstehung weitere kleinere Erdplatten, so genannte Mikroplatten, eine Rolle.
Ausgewählte historische Erdbeben
Epizentren der bisherigen Erdbeben lagen nicht nur in den bergigen Regionen, sondern auch im Flachland. Aufgrund seiner geringen Landesfläche betreffen stärkere Erdbeben den gesamten Staat Aserbaidschan. Auch iranische Beben können in Aserbaidschan erhebliche Zerstörungen anrichten.
Erdbebenkarte von Aserbaidschan:
A: Gjandscha (1139 n.Chr.) – Magnitude 6,3
B: Schemacha (17. Dezember 1667) – Magnitude 6,9
C: Schemacha (13. Februar 1902), wie Markierung B – Magnitude 6,9
D: Baku (25. November 2000) – Magnitude 6,8
Besonders schwere Beben
Wiederholt hart von Erdbeben getroffen wurde die Stadt Şamaxı (deutsche Schreibweise Schemacha). Zwischen 1667 und 1902 wurde sie nicht weniger als sechs Mal von schweren Beben heimgesucht. Die Katastrophe von 1667 forderte schätzungsweise 80.000 Menschenleben. Die späteren Ereignisse gingen etwas glimpflicher ab.
Im Jahr 2000 erlebte sogar die aserbaidschanische Hauptstadt Baku ein bedeutsames Erdbeben (Markierung D). Die Zahl der getöteten Menschen und zerstörten Gebäude blieb allerdings im zweistelligen Bereich.