Aus geologischer und seismologischer Sicht haben Marokko und das benachbarte Algerien viele Ähnlichkeiten.

Tektonische Ursachen

Die nordafrikanischen Küstengebirge sind ein Zeugnis großer, bis heute andauernder tektonischer Bewegungen. Die Afrikanische Kontinentalplatte drückt gegen die Eurasische Platte, auf der der europäische Kontinent liegt. Die Geschwindigkeit ist mit etwa vier Zentimetern pro Jahr bemerkenswert hoch.

Die Kollision zwischen beiden Erdplatten findet entlang der marokkanischen und algerischen Küste statt. Hier faltet sich das Gestein zu Bergketten auf – und hier werden auch die stärksten Erdbeben verzeichnet. Die Beben in Marokko sowie auf der „spanischen Seite“ der Plattengrenze sind allerdings meist schwächer als in Algerien.

Ausgewählte historische Erdbeben

Erdbebenkarte von Marokko:

Google Maps

Mit dem Laden der Karte akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Google.
Mehr erfahren

Karte laden


A: Seebeben im Atlantik (1. November 1755) – Magnitude mind. 8,5
B: Agadir (29. Februar 1960) – Magnitude 5,7
C: Provinz Al Hoceima (24. Februar 2004) – Magnitude 6,4

Das bislang schwerste Erdbeben mit Epizentrum in Marokko fand 1960 bei Agadir statt (Markierung B). Etwa 12.000 Einwohner starben bei diesem Beben, rund 35.000 wurden obdachlos. Zerstört wurden zahlreiche schlecht konstruierte und nicht erdbebensichere Neubauten.

Eine Besonderheit ist der Tsunami aus dem Jahr 1755 (Markierung A). Er traf nicht nur die marokkanische Küste, sondern auch Portugal mit seiner Hauptstadt Lissabon. Nähere Erläuterungen gibt es in dem Portugal-Beitrag.

Erdbeben in Marokko