Kirgisistan (auch Kirgisien genannt) befindet sich am nördlichen Rand einer seismisch hoch aktiven Zone, die auch die Nachbarstaaten Tadschikistan, Usbekistan und China einbezieht.
Tektonische Ursachen
Wie das Himalaya ist auch das Pamir-Gebirge ein Ergebnis der Kollision der Indischen mit der Eurasischen Kontinentalplatte: Ein nordwestlicher Ausläufer der Indischen Platte drückt mit gewaltiger Energie gegen die europäisch-asiatische Kontinentalmasse.
In Kirgisistan haben Wissenschaftler erstmals eine Subduktionszone zwischen zwei kontinentalen Erdkrusten beobachtet. Hier sinkt die Eurasische Erdplatte unter die Indische Platte ab. Normalerweise finden derartige Prozesse nur zwischen schweren (und daher abtauchenden) Ozeankrusten und leichteren (und daher überschiebenden) Kontinentalkrusten statt.
Ausgewählte historische Erdbeben
Über kirgisische Erdbeben früherer Jahrhunderte liegen nur ungenügende Erkenntnisse vor. Auf der folgenden Landkarte sind zwei signifikante Beben des 21. Jahrhunderts verzeichnet.
Erdbebenkarte von Kirgisistan:
A: Nura (5. Oktober 2008) – Magnitude 6,7
B: Fergana-Tal (20. Juli 2011) – Magnitude 6,1
Insgesamt forderten die beiden markierten Erdbeben weniger als 100 Menschenleben. Die Bergregionen Kirgisistans sind dünn besiedelt, sodass Erdbeben dort nur wenige Ortschaften treffen. Allerdings muss davon ausgegangen werden, dass die ehemalige sowjetische Teilrepublik in historischer Zeit größere Katastrophen erlebt hat.