Lang ist die Liste der kleinen und großen Erdbeben, die Argentinien seit der spanischen Besiedlung trafen. Nur wenige Jahre liegen jeweils zwischen den Ereignissen. Der Grund für die hohe tektonische Aktivität liegt in den Anden sowie westlich davon.
Tektonische Ursachen
Die Aufschiebung der Anden ist einer der gewaltigsten geologischen Prozesse in unserer Erdkruste. Schuld ist in erster Linie die Nazca-Erdplatte, die sich langsam unter die Südamerikanische Platte schiebt. Leidtragend ist in erster Linie das Land Chile – und in zweiter Linie Argentinien. Weitere Informationen über Chile und den Pazifischen Feuerring hier.
Ausgewählte historische Erdbeben
Die regionale Verteilung der argentinischen Erdbeben ist eindeutig: Viele Epizentren reihen sich entlang der mehr als 5000 Kilometer langen Grenze zu Chile aneinander. Auch der Norden Argentiniens ist stark erdbebengefährdet, hier vor allem die Provinzen Mendoza und Salta. Glücklicherweise sind diese ländlich geprägten Landstriche eher dünn besiedelt.
Die östlichen Landesteile sind dagegen kaum betroffen. Hier liegt die Spannungszone zwischen den beiden Kontinentalplatten zu weit entfernt.
Erdbebenkarte von Argentinien:
A: Provinz Salta (13.09.1692) – Magnitude ca. 7,0
B: Mendoza (21.03.1861) – Magnitude ca. 7,0
C: San Juan (27.10.1894) – Magnitude 8,0
D: Grenzgebiet zu Chile (11.11.1922) – Magnitude 8,5
E: Provinz San Juan (15.01.1944)
F: bei Santiago del Estero (01.01.2011) – Magnitude 7,0
Besonders schwere Beben
Obwohl Argentinien immer wieder Erdbeben höchster Intensität verzeichnet, halten sich die Schäden im Normalfall in Grenzen. Die allermeisten historischen Beben forderten keine Menschenleben. In den vergangenen drei Jahrhunderten gab es nur zwei Ausnahmen:
Das Erdbeben in der Provinz Mendoza im Jahr 1861 (Markierung B auf der Karte) forderte gut 4000 Menschenleben. Die gleichnamige Provinzhauptstadt wurde dem Erdboden gleich gemacht und verlor ein Drittel ihrer Einwohner. Die Stadt Mendoza wurde an einer anderen Stelle vollständig neu aufgebaut.
Das verheerendste Erdbeben der argentinischen Geschichte traf 1944 die Stadt San Juan (Markierung E). 90 Prozent aller Häuser wurden zerstört, etwa 10.000 Einwohner starben in den Trümmern.