Die Erkenntnisse über historische Erdbeben in Jemen sind recht dürftig. Das erste technisch gemessene, schwere Beben ist aus dem Jahr 1982 dokumentiert.
Tektonische Ursachen
Das gebirgige Land Jemen liegt im äußersten Südwesten der Arabischen Halbinsel und befindet sich nahe einer tektonisch sehr interessanten Zone, dem Afar-Dreieck. Hier treffen sich drei Grabenbrüche.
Das Rote Meer, das bei Jemen eine Engstelle aufweist, verbreitert sich seit mehreren Millionen Jahren. Hier und im Golf von Aden bewegen sich die Afrikanische Kontinentalplatte und die Arabische Platte mit 6 bis 10 mm jährlich voneinander fort. Auf der afrikanischen Seite des Roten Meeres, etwa gegenüber von Jemen, beginnt der berühmte „Ostafrikanischen Grabenbruch“. Auch hier bewegen sich Teile der Erdkruste auseinander. Der Prozess ist allerdings noch nicht so weit fortgeschritten, dass sich zwei eigenständige Erdplatten hätten bilden können. Dennoch wird der Ostteil Afrikas bereits manchmal als „Somaliplatte“ bezeichnet.
Ausgewählte historische Erdbeben
Es gilt als sicher, dass Jemen in den vergangenen Jahrhunderten häufig von Erdbeben getroffen wurde – im 20. Jahrhundert insbesondere in den Jahren 1909 und 1941. Diese Ereignisse lassen sich aber nicht auf einer Karte lokalisieren.
Erdbebenkarte von Jemen:
A: Dhamar/Nord-Jemen (13. Dezember 1982) – Magnitude 6,0
Das markierte Erdbeben tötete etwa 2.800 Menschen in 300 Ortschaften rund um die Stadt Dhamar. Die Landeshauptstadt Sana’a liegt etwa 70 Kilometer entfernt, wurde aber nicht stark in Mitleidenschaft gezogen.